Die #SelfPubChallenge – Tag 4

„Dein Selfpublisher-Highlight 2017“

Der beeindruckenste Roman, den ich 2017 gelesen habe, ist Ende 2016 erschienen und insofern machen die paar Wochen ja keinen Unterschied 😉

Der Titel: Entführt – Bis in die dunkelste Nacht (Louisa & Brendan 2)
Die Autorin: Mila Olsen

Mila Olsen schrieb früher als Uta Maier Fantasy-Romane. Entführt – Bis in die dunkelste Nacht ist ein eigenständiger Roman, jedoch quasi der zweite Teil einer Dilogie, wobei im Grunde genommen nichts anderes passiert als in Entführt – Bis du mich liebst, dem ersten Teil.

Diesen ersten Teil entdeckte ich rein zufällig durch eine Preisaktion. Als ich die Buchbeschreibung dachte ich, das könnte wirklich nichts für mich sein. Es erschien mir zu schräg und völlig unrealistisch, was ich da las:

Nichts hasst Louisa mehr, als das Leben in dem winzigen Kaff Ash Springs, mitten in der Wüste Nevadas. Sie sehnt sich nach Spaß und Abenteuer. Als sie in den Ferien mit ihren vier Brüdern zum Campen in den Sequoia Nationalpark muss, trifft sie auf den geheimnisvollen Brendan. Ihr Schicksal nimmt eine dramatische Wende, denn Brendan ist keinesfalls zufällig am selben Ort. Akribisch hat er jeden Schritt von Louisas Entführung geplant. Er verschleppt sie in die Einsamkeit Kanadas, an einen Ort, an dem es nur Fichten, blauen Himmel, Wölfe und Hermeline gibt. Er sagt, sie wäre sein Licht in der Dunkelheit. Für Louisa beginnt eine Zeit voller Angst und Verzweiflung, in der sie immer mehr mit Brendans traumatischer Vergangenheit konfrontiert wird. Schon bald ist er für sie viel mehr als nur ihr Entführer. Mitgefühl, Zuneigung und Abhängigkeit vermischen sich und stürzen Louisa in ein tiefes Gefühlschaos. Vor allem zwei Fragen gewinnen immer mehr an Bedeutung: Darf man seinen Entführer lieben? Und wie gefährlich ist Brendan wirklich?

Stockholm-Syndrom? Abgedrehte Love-Story? Ist Louisa ein „kleines Mäuschen“, das ihrem Entführer nachgibt, um Ruhe zu haben? All das gefiel mir überhaupt nicht. Man bedenke, dass ich #50plus bin, allerdings habe ich auch schon mit großer Begeisterung Romane von Colleen Hover gelesen, deren Zielgruppe ebenfalls wesentlich jünger ist.

Die Leseprobe dieses ersten Teils um Louisa und Brendan nahm mich mehr gefangen, als ich erwartet hatte. Also griff ich zu und wurde dermaßen intensiv in eine Geschichte hineingezogen, wie es selten passiert.

Teil 1 ist aus Louisas Sicht erzählt, Teil 2 aus Brendans. Eine Freundin von Mila Olsen hat ihr dazu geraten, diesen zweiten Teil zu schreiben, und ich danke dieser Freundin an dieser Stelle dafür. Teil 2 hat mich fast noch mehr berührt als Teil 1. Auch wenn es rein prinzipiell die gleiche Story ist, erfährt man so viel Neues aus Brendans Gefühlsleben, sieht so viel mit anderen Augen und leidet, fiebert und weint auf ein Neues mit Louisa und Brendan mit. Es gibt in Teil 2 eine Szene an einem Fluss, die ich gerade jetzt, wo ich mich daran erinnere, noch einmal durchlebe. Fast gruselig ist das, und es ist bleibt wohl auf ewig ein Rätsel, wie es eine Autorin schaffen kann, mit einer solch bildhaften Sprache und emotionalen Wucht zu schreiben, ohne nicht dabei selbst durchzudrehen.

Eines Tages werde ich beide Teile noch einmal lesen, und zwar parallel. Jede Szene aus beiden Perspektiven.

Chapeau. Applaus. Ich verneige mich vor dieser Autorin.

 

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